Das gefährlichste Wildtier der Schweiz

Zeckenstiche: Auswirkungen, Prävention und Umgang

Zecken stechen. Nachdem sie sich mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen in die Haut gebohrt haben, am liebsten dort, wo die Haut dünn und zart ist. Im Volksmund wird jedoch meist von Zeckenbissen geredet. Den Zecken wird diese Unterscheidung egal sein, Hauptsache, sie können sich so richtig mit Blut vollsaugen. Am aktivsten sind sie in der Zeit von März bis November. Von 2012 bis 2016 berichtet die SUVA von durchschnittlich 10'000 gemeldeten Zeckenstichen pro Jahr. Zwischen 2017 und 2021 wurden es jährlich 14'000 Zeckenbisse. Dies sind allerdings nur die Fälle mit Konsequenzen. Oftmals werden Zeckenstiche, wie gesagt, gar nicht bemerkt.

Zeckenstiche: ihre Auswirkungen

Zeckenstiche müssen nicht unbedingt etwas auslösen, können schlimmstenfalls aber zu einer Hirnhautentzündung oder Borreliose führen. Zwei ernsthafte Krankheiten. Der Beginn ist oft ganz unscheinbar. Eine kreisförmige Hautrötung, die unter Umständen schnell wieder verschwindet. Und ein bisschen Kopfweh kann es immer mal geben, denken wir vielleicht.

Oder wir fühlen uns etwas abgeschlagen. Naja, Arbeitskollege Müller war letzte Woche auch krankgeschrieben. Wahrscheinlich «geht etwas um» … Und so können die Symptome unter Umständen unbeachtet bleiben.

Zeit, die Auswirkungen auch psychisch an sich heranzulassen! Wahrnehmen, um schnell zu handeln. Ein Zeckenstich kann zu einem Wettlauf mit der Zeit führen.

Krankheitssymptome, die recht unspezifisch sein können:

  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit
  • Befall des Nervensystems
  • Lähmungserscheinungen wie Gesichtslähmungen
  • Nackenstarre
  • Bewusstseinsstörungen

Das geht schon wieder vorbei - aber nicht immer!

Das Model Bella Hadid hat bekannt gemacht, dass sie seit 15 Jahren gegen Lyme-Borreliose kämpft und schon viele Behandlungen und Spitalaufenthalte über sich ergehen lassen musste. Bella Hadid steht für all die Menschen, die von Borreliose betroffen sind, welche wahrscheinlich zu spät erkannt wurde.

Diese Dunkelziffer ist eine Gefahr: Die Tierchen sind nicht immer spürbar und gut im «Versteckis» spielen!

Zecken sind nicht immer mit einer Dusche abwaschbar und manchmal so nachtragend, dass sie bei falschem Umgang ihren Mageninhalt in die Wunde entleeren – genau das, was es zu verhindern gilt.

Werner Tischhauser, Vizepräsident der Zeckenliga Schweiz, spricht von 100’000 bis rund 150’000 Borreliose-Fällen pro Jahr. Dafür bräuchte es laut Tischhauser dann etwa 3 bis 4 Millionen Zeckenstiche. Genau in dieser immensen Dunkelziffer liegt eine grosse Gefahr! Link zum Artikel im Tagesanzeiger siehe unten [1].


Prävention von Zeckenstichen

Am besten werden wir gar keine Zeckenträger. Und zwar durch einen wirksamen Zeckenschutz.

Grosse Hoffnung liegt, wie auch bei vielen anderen schweren Krankheiten, in der Prävention. Prävention heisst: «Zecke: verdufte!». Wir vertreiben die Zecken mit für sie unangenehmen Düften, bevor sie zustechen.

Zum Beispiel mit:

Schwarzkümmelöl: Zecken stechen kaum zu, weil sie den Geruch des Schwarzkümmelöls (innerlich eingenommen) nicht leiden können. Schwarzkümmelöl enthält wirksame ätherische Öle.

Kokosöl: Wissenschaftler entdeckten, dass Laurinsäure aus zum Beispiel kaltgepresstem Kokosöl besser gegen Zecken wirkt als jedes andere Anti-Zecken-Mittel. Laurinsäure wirkt schon in einer niedrigeren Konzentration signifikant abstossend (0,001 mg/cm2).

Rosengeranium-Öl (ätherisch): Am besten auf die Fusssohle oder die Knöchel 1 Tropfen Rosengeranienöl oder Geranien-Öl auftragen oder auf die Hosenbeine geben. Alle 2 Stunden wiederholen. So können Sie sich von aussen schützen.

Natürlicher Zeckenschutzspray aus Ihrer Drogerie oder Apotheke bietet eine Alternative zu den obgenannten Produkten. Achten Sie auf einen pflanzlichen, natürlichen, langanhaltenden Schutz, denn nicht alle versprechen dieselbe Wirkung. Anti-Brumm® Naturel gilt als Testsieger 2022 (Quelle [2]: Kassensturz-Sendung vom 21.06.22, Link siehe unten).

Kleidung und Verhalten: Beim Aufenthalt im Freien hilft enganliegende und gut schliessende Kleidung (Hosenbeine in Socken befestigen), Zecken von der Haut fernzuhalten. Helle Kleider haben zudem den Effekt, dass man die dunklen Parasiten besser erkennt.

Meiden Sie wenn möglich Waldränder, Unterholz, Büsche und hohes Gras, denn dort halten sich Zecken bevorzugt auf. Und warten in Knie- bis Hüfthöhe geduldig auf ihre nächste Mahlzeit.

Untersuchen Sie sich und Ihre Kinder gleich nach der Aktivität am ganzen Körper gründlich nach Zecken ab. Manchmal finden sich sogar welche, die noch nicht zugestochen haben.

Erste Hilfe bei Zeckenbiss

  1. Zecke sicher entfernen und töten. Je länger die Saugzeit, desto wahrscheinlicher ist eine Ansteckung.
  2. Die Einstichstelle mit Lavendelöl oder Notfallöl oder einem Desinfektionsmittel desinfizieren. Ätherische Öle keinesfalls anwenden, solange die Zecke noch am Körper ist. Diese entleert sonst den Mageninhalt via Stichstelle in den Körper, was eine FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitisl = Hirnhautentzündung) oder Borreliose begünstigen kann.

Wann ist der Gang zum Arzt angesagt?

Grundsätzlich gilt:

  1. Wird eine Zecke gefunden, diese entfernen und fotografieren.
  2. Wann und wo könnten Sie den Stich eingefangen haben?
  3. Beobachten. Zeckenstich-Tagebuch führen.
  4. Entstehen rote kreisförmige Flecken irgendwo am Körper oder spüren Sie eine Nackenstarre, umgehend den Arzt konsultieren.

Je früher eine Borreliose oder eine Hirnhautentzündung erkannt und behandelt wird, desto grösser ist die Chance auf Heilung.

Hier gibt es noch einen zweiten Blog von Vitapower über die Zecken-Gefahr!


[1] https://www.tagesanzeiger.ch/model-bella-hadid-macht-borreliose-leiden-publik-auch-in-der-schweiz-ist-gefahr-akut-162010121590 ) 8.8.23

[2] https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/tests/gesundheit/zeckenschutzmittel-im-test-diese-sprays-schuetzen-am-besten-vor-zecken

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